- Pauke
- Pau|ke ['pau̮kə], die; -, -n:
Schlaginstrument mit kesselähnlichem Resonanzkörper u. einer meist aus gegerbtem Kalbfell bestehenden Membran:die Pauke schlagen;☆ auf die Pauke hauen (ugs.):1) ausgelassen feiern:an deinem Geburtstag können wir mal richtig auf die Pauke hauen.2) angeberisch auftreten:gestern hat er in der Besprechung mal wieder richtig auf die Pauke gehauen.
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Pau|ke 〈f. 19; Mus.〉 kesselförmiges Schlaginstrument mit über die Öffnung gezogenem Kalbfell; Sy Kesselpauke, Tympanum (2) [<mhd. puke, buke, bouke, evtl. lautmalenden Ursprungs, vielleicht verwandt mit pochen]* * *
Pau|ke, die; -, -n [mhd. pūke, H. u., viell. lautm.]:1. Schlaginstrument mit kesselähnlichem Resonanzkörper u. einer meist aus gegerbtem Kalbfell bestehenden Membran, bei dem die Töne mit zwei hölzernen ↑ Schlägeln (3) hervorgebracht werden; Kesselpauke:die P. schlagen;☆ auf die P. hauen (ugs.: 1. ausgelassen feiern. 2. angeberisch auftreten. 3. seiner Kritik o. Ä. lautstark Ausdruck geben);mit -n und Trompeten durchfallen (ugs.; bei einem Examen o. Ä. ganz und gar versagen, durchfallen);jmdn. mit -n und Trompeten empfangen (ugs.; jmdn. mit großen [u. übertriebenen] Ehren empfangen).2. (selten) Standpauke.* * *
Pauke,Kesselpauke, italienisch Tịmpano, englisch Kettledrum ['ketldrʌm], das wichtigste, zur Klasse der Membranophone gehörende Schlaginstrument des Orchesters, bestehend aus einem halbkugelförmigen, bei modernen Pauken zumeist parabolische Resonanzkörper (Kessel) aus Kupferblech oder Kunststoff und einer darüber gespannten Membran (Fell) aus gegerbtem Kalbfell oder Kunststoff, die mit Schlägeln angeschlagen wird. Im Gegensatz zur Trommel hat die Pauke eine feste Tonhöhe. In der Mitte des Kesselbodens befindet sich ein Schallloch (Durchmesser etwa 3 cm), das dem Druckausgleich und der Verminderung der Schalldämpfung dient. Das Fell ist über den um den Rand des Kessels liegenden Fellwickelreifen gezogen; über diesem befindet sich der Felldruckreifen, der durch vertikale Bewegung das Fell spannt beziehungsweise entspannt. Der Durchmesser des Fells beträgt bei der tiefen Basspauke (D-Pauke; Tonumfang D-H) 75-81 cm und bei der Hohen Pauke (A-Pauke; e-c1) 56-58 cm, dazwischen liegen die Große Pauke (G-Pauke; F-d) mit 68-71 cm und die Kleine Pauke (C-Pauke; A-fis) mit 61-65 cm. Die feste Tonhöhe ist im Umfang einer Sexte veränderbar; mit Ausnahme der Basspauke werden die Pauken nach einem mittleren Ton ihres Umfangs benannt. Gewöhnlich wird die Pauke paarweise verwendet (Normalpaar G- und C-Pauke); auch vier und mehr Pauken werden öfter zusammengestellt. In den großen Orchestern ist heute die Pedalpauke üblich. Hier wird die Spannung des Fells durch ein Pedal verändert, das indirekt auf den Felldruckreifen wirkt. Auf diese Weise ist schnelles Umstimmen möglich. Eine mit der Hand zu bedienende Hauptstimmspindel dient dem genauen Ein- und Nachstimmen. Am Felldruckreifen sind ferner sechs bis acht Spannschrauben angebracht. Die Schlägelköpfe sind in der Regel - je nach beabsichtigtem Klang - aus Weich- oder Hartfilz, Flanell, Holz (harter Klang) und Schwamm oder Schaumgummi (besonders weiche Tongebung) gefertigt. Bis zum frühen 18. Jahrhundert waren leder- oder stoffbezogene Holzschlägel in Gebrauch. - Die Pedalpauke gehört zu den Maschinenpauken, d. h. Pauken mit einer mechanischen Einrichtung, durch die der Felldruckreifen an allen Ansatzpunkten gleichzeitig angegriffen wird. Ähnlich funktionieren auch die Kurbelpauke und die Drehpauke, deren Kessel gedreht wird, wobei ein Gestänge auf den Felldruckreifen wirkt. Außer den Maschinenpauken ist heute noch immer die Schraubenpauke in Gebrauch, deren Vorteil geringes Gewicht, deren Nachteil das zeitraubende Umstimmen ist: Der Felldruckreifen kann nur durch die einzelnen Spannschrauben bewegt werden. - Der Paukenton setzt sich aus Anschlag- und Resonanzton (Nachklang) zusammen. Der Anschlagton kann, z. B. beim Wirbel, so reduziert werden, dass fast nur der Resonanzton hörbar ist. Die Dämpfung des Paukenklanges erfolgt durch ein Tuch. Auf der Pedalpauke ist ein Glissando möglich. - Die Pauke ist asiatisch-orientalischer Herkunft, sie gelangte (in kleiner Form) durch die Kreuzzüge spätestens im 13. Jahrhundert nach Europa. Die große Form ist seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar. Etwa um 1500 wurde anstelle der Schnurspannung die Schraubenspannung verwendet. Mindestens seit dem 16. Jahrhundert bestand (bis zum 18. Jahrhundert) eine enge Bindung der Pauke an die Trompete. Seit dem 17. Jahrhundert wuchs die Bedeutung der Pauke für die Orchestermusik. 1812 wurde die Kurbelpauke, 1872 die Pedalpauke erfunden. Zum modernen Sinfonie- und Opernorchester gehören in der Regel 2 Große und 2 Kleine Pauken, es sind aber auch größere Besetzungen üblich. In der Musik des 20. Jahrhunderts wird die Pauke auch als Soloinstrument verwendet.G. Avgerinos: Lex. der P. (1964);H. Tobischek: Die P. (1977);T. D. Rossing: Die P. In: Die Physik der Musikinstrumente (1988).* * *
Pau|ke, die; -, -n [mhd. pūke, H. u., viell. lautm.]: 1. Schlaginstrument mit kesselähnlichem Resonanzkörper u. einer meist aus gegerbtem Kalbfell bestehenden Membran, bei dem die Töne mit zwei hölzernen Schlägeln (3) hervorgebracht werden; Kesselpauke: die P. schlagen; *auf die P. hauen (ugs.; 1. ausgelassen feiern: Reizt ihn der fröhliche Jux nicht mehr, der Wunsch, mal richtig auf die P. zu hauen? [BM 27./28. 5. 76, 3]. 2. angeberisch auftreten. 3. seiner Kritik o. Ä. lautstark Ausdruck geben); mit -n und Trompeten durchfallen (ugs.; bei einem Examen o. Ä. ganz u. gar versagen, durchfallen): Als ,hauptamtliche` Philologiestudentin ... war sie bei ihrem ersten Sprechertest mit -en und Trompeten durchgefallen (Hörzu 6, 1980, 75); jmdn. mit -n und Trompeten empfangen (ugs.; jmdn. mit großen [u. übertriebenen] Ehren empfangen). 2. (selten) Standpauke.
Universal-Lexikon. 2012.